Celle Tag - Ein Tag für alle in und aus Celle
Von maßvoll vermessenen Museen – Kartierung, Sonnentaschenlampe und Carl Friedrich Gauß in Celle
Auch 2023 öffnen Bomann-Museum und Kunstmuseum Celle ihre Tore am Celle Tag für ein ganz besonderes Museumserlebnis! Neben freiem Eintritt für alle Besucherinnen und Besucher warten wie immer spannende Ausstellungen, Aktionen, Führungen und Vorführungen darauf, entdeckt zu werden. Zu Beginn des neuen Jahres nehmen sie die Kunst des Messens und Vermessens, der Zahlen und Berechnungen sowie neue und alte Messinstrumente im 19. Jahrhundert ins Auge. Dass der Universalwissenschaftler Carl Friedrich Gauß ausgerechnet vor 200 Jahren unter anderem von Celle aus die Größe des Königreich Hannovers bestimmte, ist kein Zufall. Gauß vermaß in einer Zeit der Wissenschaft und Vernunft, die es genauer wissen wollte und einer Zeit der staatlichen und technischen Entwicklungen, die es genauer wissen mussten. Denn bis heute sind Menschen auf genaue Kenntnisse von Längen, Zeiten und Gewichten angewiesen, wenn sie etwa Häuser bauen oder Medikamente herstellen wollen. Und so jagen heute wie damals bei Gauß Wissenschaftler mit immer genaueren Messinstrumenten dem Ideal universeller Maßeinheiten und genauester Messungen nach. Besucherinnen und Besucher haben am Celle Tag die Gelegenheit, eine Zeitreise in die Spannende Epoche Gauß‘ zu machen, um unter anderem die von ihm entwickelten und genutzten Messinstrumente in Aktion zu erleben, eigene Vermessungen vorzunehmen, Messinstrumente zu bauen oder ein Klassenzimmer jener Zeit zu besuchen, wie es Gauß‘ Söhne in Celle taten.
Aktionen:
Heliotrop und Theodolit – Hightech des 19. Jahrhunderts made in Celle
Vermutlich hat jeder schon einmal die Mitarbeiter des Landesamtes für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) gesehen. Nicht selten stehen sie an Straßenrändern oder in der Landschaft und vermessen mit modernster Technik das Land. Doch genau diese Technik stand Carl Friedrich Gauß vor 200 Jahren nicht zur Verfügung. Wie gelang es ihm dennoch, Messpunkte mit dem bloßen Auge über Kilometer hinweg millimetergenau anzupeilen und eine Präzision zu erreichen, die sich nicht vor modernen Messungen verstecken muss? Das LGLN zeigt dies an über 100 Jahre alten Heliotropen und Theodoliten. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, Hightech des 19. Jahrhunderts in Aktion zu sehen und aus erster Hand von Experten zu erfahren, wie diese Geräte funktionierten und was Gauß vor 200 Jahren eigentlich auf dem Dach der Kirche trieb.
Uhrzeit: 11.30 – 12.00 Uhr, 12.30 – 13.00 Uhr, 13.30 – 14.00 Uhr, 14.30 – 15.00 Uhr und 15.30 – 16.00 Uhr
Lenk Licht – Anpeilen mit dem Heliotrop
Die Funktionsweise eines Heliotropen klingt einfach: Man fängt mit ein paar Spiegeln das Sonnenlicht ein und wirft es als Punkt auf den gewünschten Punkt. Doch wie schwierig ist es wirklich, das richtige Wetter abzupassen, die Spiegel exakt zu positionieren und dann präzise zu zielen, damit der kleine Lichtpunkt dort ankommt, wo man ihn haben will? Gemeinsam mit dem ehemaligen Lehrer Holger Bach können Besucherinnen und Besucher dies an einem vereinfachten Nachbau eines Heliotropen selber ausprobieren. Sie können versuchen, auf der Stechbahn die Sonne einzufangen und anschließend punktgenau an die Wand des Schlosses zu werfen.
Uhrzeit: 13.15 – 13.30 Uhr, 14.15 – 14.30 Uhr, 15:15 – 15.30 Uhr und 16:15 – 16:30 Uhr
Fantasie aus Fäden – Wir vermessen unsere Ideen und bauen bunte Landkarten
„Knoten“ und „Faden“ waren früher wichtige Maßeinheiten zum Messen von Geschwindigkeit und Tiefe. Mit etwas Fantasie können aus diesen Materialien aber auch tolle Landkarten entstehen: Im Kunstmuseum können Besucherinnen und Besucher viel bunte Wolle zu einem luftigen Netz vermessen, verknoten und verspannen und darin ihre Ideen einfangen. Wer mal den Faden verliert, kann in der Sonderausstellung des Kunstmuseums „Michael Jäger. people“ den Farbspuren des Künstlers Michael Jäger folgen und neue Ideen aufspüren.
Uhrzeit: 11.30 Uhr bis 16.30 Uhr
Das zeitreisende Klassenzimmer – Ein Schultag wie vor 200 Jahren
Nicht nur Carl Friedrich Gauß lebte vor 200 Jahren für einige Zeit in Celle. Er brachte auch seine Söhne mit und schickte sie hier zur Schule. Wie dieser Schulbesuch ausgesehen haben mag, können Besucherinnen und Besucher in einem nachgestellten Klassenzimmer des 19. Jahrhunderts erforschen. Sie können sich hinter eine harte, hölzerne Schulbank klemmen, sich im Lesen und Schreiben von Sütterlin und Kurrent probieren, versuchen mit Tinte und Feder zu schreiben oder mit dem Abakus auf der Linie zu rechnen.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Vermessene Werkstatt – Kleine und große Mess-Helfer
Die Menschen interessieren sich nicht erst seit Gauß für die Höhe, Länge oder das Gewicht der Dinge. Dies zu wissen, war für sie seit Anbeginn von großer Bedeutung. Und so gab es schon in der Antike verschiedenste Instrumente, mit denen man alles Mögliche vermessen konnte, wie einen Höhenmesser. Die Besucherinnen und Besucher können einen solchen Höhenmesser in der Museumspädagogischen Werkstatt des Bomann-Museums selber bauen und im Innenhof des Museums testen. Doch jedes Messinstrument hilft nichts, wenn man keine freie Sicht hat. So haben Gauß‘ Mitarbeiter vor 200 Jahren Wälder gerodet oder Glocken zerschlagen, wenn sie der Messung im Weg standen. Oder sie bauten aus dem Nichts hohe, hölzerne Türme. Wie schwierig es war, diese einfachen und schnellen, aber auch stabilen Konstruktionen zu errichten, können Besucherinnen und Besucher beim Bau eines mannshohen Modells herausfinden.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Kartenmosaik – Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt
Die Messungen von Gauß verbanden sich mit anderen Messungen nördlich und südlich des Königreichs Hannover. Stück für Stück ergaben sich so einzelne Karten von Niedersachsen und anderen Regionen Deutschlands und Europas. Und die einzelnen Karten bildeten wie ein Mosaik ein Bild vom Großen und Ganzen. Ein solches Mosaik soll mit Hilfe der Besucherinnen und Besucher auch im Museum entstehen. Sie können anknüpfend an einem bestehenden Ausgangspunkt ihre eigene Karte eines Ortes, der nur in ihren Köpfen existiert, zeichnen. Stück für Stück ergibt sich so eine Panoramakarte einer fantastischen Welt.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Schatzsuche – Das Geheimnis der Gaußsteine
Im Museum geht der Geist von Carl Friedrich Gauß um. Und in der letzten Nacht hat er eine Schatztruhe versteckt. Leider ist sie mit einem Schloss gesichert. Damit sie der Geist des alten Wissenschaftlers an den Code des Schlosses erinnert, hat er – wie einst in Niedersachsen – in den Ausstellungen des Bomann-Museums kleine Gauß-Steine versteckt. Wer ihnen folgt und die Rätsel löst, die sie bereithalten, den führen sie zum Schatz und einer letzten Aufgabe. Wem es gelingt sie zu bewältigen wird reichlich belohnt.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Speeddating mit Exponaten
Das Bomann-Museum lädt die Besucherinnen und Besucher zum „Speeddating mit Exponaten“ ein. Kurzweilig wird dabei jeweils ein Ausstellungsstück genau unter die Lupe genommen.
Uhrzeit:
13.00 Uhr bis 13.15 Uhr: „Carl Friedrich Gauß und Celle – Aufenthalt, Messpunkte, Söhne“ mit Kuratorin Hilke Langhammer
15.00 Uhr bis 15.15 Uhr: „Carl Friedrich Gauß und Celle – Die feinmechanische Werkstatt von August Frerk“ mit Kuratorin Hilke Langhammer
16.00 Uhr bis 16.15 Uhr: „Farbe als Netzwerk: Spurensuche zwischen Fläche, Raum und Zeit“ mit Kuratorin und Kunstvermittlerin Daphne Mattner
Die Vermessung der Welt – Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung
Vor 200 Jahren wurde mit den ersten Erkundungsarbeiten auf den Höhenzügen zwischen Hannover und Göttingen eine epochemachende Messung begonnen: die Gauß’sche Gradmessung. Sie verband hier in Mitteleuropa erstmals die großen Vermessungsnetze im Norden (Dänemark) mit denen im Süden (Preußen) und legte den Grundstein zu einem gesamteuropäischen Triangulationsnetz. Der Rundgang mit Kuratorin Hilke Langhammer zeigt, mit welchen Methoden Carl Friedrich Gauß die Vermessungen durchführte, welche Instrumente dabei zum Einsatz kamen und wie er und seine Mitarbeiter Schwierigkeiten bei der Umsetzung lösten.
Uhrzeit: 12.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 14.30 Uhr
Die ellenlange Geschichte des richtigen Maßes – Familienführung
Was ist bloß eine Elle und warum ist sie in Hannover länger als in Celle? Und überhaupt: Wie viel Fuß sind eine Elle und welchen Fuß muss ich nehmen? Wann hält sich Etwas die Waage und wie schafft man es, dass jedes Kilo-Gewicht überall auf der Welt gleich schwer ist? Diese und andere Fragen werden während einer interaktiven und spielerischen Familienführung durch die Ausstellungen des Bomann-Museums kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern beantwortet.
Uhrzeit: 13.00 Uhr bis 13.30 Uhr und 15.00 Uhr bis 15.30 Uhr
Gauß-Diplom – Auf die Stempel, fertig, los!
Alle Familien haben am Celle Tag die Möglichkeit, an der Kasse des Bomann-Museums ein Gauß-Diplom zu erhalten. Es ehrt besondere Leistungen am Celle Tag. Auf ihm können die Familien für jede Aktion in den Museen, an der sie teilgenommen haben, einen Stempel sammeln. Für mindestens 4 gesammelte Stempel erhalten sie ein kleines Goodie, für mindestens sieben Stempel bekommen sie zusätzlich einen Gutschein für die Teilnahme an „KUKI – Kultur kinderleicht“ im Bomann-Museum oder „Junges Gemüse“ im Kunstmuseum.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Bücher-Stöber-Lounge
Nach all den Führungen, Vorführungen und Workshops brauchen sie eine kleine Pause? In der Bücher-Stöber-Lounge können sie in gemütlicher Atmosphäre in Sachbüchern, Romanen und Bilderbüchern über Handwerk, Schmieden, Metallverarbeitung, Ritterrüstung und Feuer stöbern. Die Bücher der Stadtbibliothek Celle laden ein, einfach mal kurz durchzuatmen und dem Stress zu entfliehen.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Takeaway-Büchertisch
Und wenn sie am Ende des ereignisreichen Celle Tages noch nicht genug vom Museum haben, dann nehmen sie doch ein kleines Stück davon mit nach Hause. Auf dem Takeaway-Büchertisch warten einige Schätze darauf, kostenlos von ihnen mit nach Hause genommen und erkundet zu werden.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Kaffee und Kuchen
Wer bei so viel Aktion Hunger und Durst bekommt, wird vom Museumscáfe Baxmann versorgt. Alle Besucherinnen und Besucher erhalten an der Kasse des Museums einen Gutschein, den sie im Museumscáfe einlösen können.
Uhrzeit: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr