Bilderbücher aus der Sammlung von der Hardt
28.11.2009 – 25.04.2010
Von Elfen, Wichteln und dem schwarzen Mann
Bilderbücher erleben seit etwa 20 Jahren einen Boom. Neben den eher „klassisch“ gemalten Büchern finden sich solche mit stilisierenden oder abstrahierenden Zeichnungen, Montagetechniken und Anleihen aus der Comic-Literatur sowie Spielarten von Surrealismus oder Expressionismus, Aquarell- und Tuschezeichnungen.
Die Ausstellung zeigt Geschichte und Funktionen des Bilderbuches von den Anfängen bis zur Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Zeit von etwa 1950 bis 2000. In diesem Zeitraum haben sich einschneidende Veränderungen in der Entwicklung des Bilderbuches vollzogen - sowohl in der Wahl der Themen als auch in der Art der Gestaltung. Dabei wird die Welt im Bilderbuch der realen Kinderwelt gegenübergestellt - Unterschiede und Parallelen werden sichtbar. Die Ausstellung geht der Frage nach, welche Werte Kindern mit Bilderbüchern vermittelt werden (sollen), welche Rolle das Bilderbuch im Kanon der übrigen Medien für Kinder und Erwachsene spielt und spart auch „Tabuthemen“ nicht aus.
Erlebnisräume laden Kinder und Erwachsene zum interaktiven Umgang mit Bilderbüchern ein. Bilderbücher zu Themen wie Märchen, Reisen, Tiere, Weihnachten und Ostern, Angst, Liebe und Fremdsein, Rolle der Mädchen und Jungen zeigen auch, dass Illustrationen heute keine dienende Funktion haben müssen, sondern eigenständige Kunstwerke sind. Kind, Kultur, Kommerz: Zwischen diesen Fixpunkten bewegt sich bis heute die Bilderbuchproduktion, wobei das Bilderbuch in pädagogischer, psychologischer, literarischer, ästhetischer und sozialer Hinsicht - entgegen seinem Image als triviales Medium - ein äußerst vieldeutiges, oft verkanntes Objekt ist.