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Blick in den Ausstellungsraum
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The Tansey Miniatures Foundation

Das Ehepaar Lieselotte und Ernest Tansey baute seine Miniaturensammlung im Laufe der letzten vierzig Jahre auf. Dabei entstand eine der weltweit größten und bedeutendsten Kollektionen – nicht nur in Hinblick auf ihren Umfang, sondern auch bezüglich der Vielfalt der darin vertretenen Meister und der hohen Qualität der Stücke.

Miniaturportraits wurden in den meisten Fällen als Erinnerung an einen geliebten Menschen gemalt und gehören deshalb zu den persönlichsten Zeugen der Kunstgeschichte. Mit ihrer Anfertigung beschäftigten sich seit dem frühen 16. Jahrhundert spezialisierte Maler. Ihr “Goldenes Zeitalter” erlebte die Miniaturmalerei im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst europäische Miniaturen aus der Zeit des späten 16. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Porträts, doch trifft man auch einige Stillleben und Landschaften an. Schwerpunkte liegen in der Miniaturmalerei Frankreichs, Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Eine Besonderheit ist die große Anzahl an Miniaturen des Rokoko, einer Epoche, die in anderen Kollektionen generell wenig repräsentiert ist. Die Porträts zeigen Personen aus unterschiedlichsten Gesellschafts- und Lebenskreisen – aus Politik, Theater, Literatur, Malerei – häufig aber auch einfach Privatmenschen in der ihnen eigenen Lebenswelt.

1997 wurde die Sammlung teilweise in eine Stiftung überführt. Im Bomann-Museum in Celle wird sie unter wechselnden Schwerpunkten nach und nach der Öffentlichkeit vorgestellt. Bisherige Ausstellungen und begleitende Kataloge umfassen vom Sammlerehepaar besonders geliebte Stücke (2000), Werke des 19. Jahrhunderts (2002), der Revolutionszeit 1789-1799 (2005), des Rokoko (2008) und der Zeit Marie Antoinettes (2013). Damit sind nun über 750 Miniaturen der Sammlung bearbeitet, in Katalogen mit original großen Abbildungen publiziert und über die Website der Stiftung zugänglich.

Homepage:

The Tansey Miniatures Foundation

Ausstellungen:

Miniaturen der Zeit Napoleons

Ausstellung vom 26. Juni 2020 im Bomann-Museum Celle
Insgesamt 150 Werke der Epoche Napoleons I. (zwischen 1795 und 1815) stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung. Die kleinen und vorwiegend zu persönlichem Gebrauch bestimmten Bildnisse aus der «goldenen Zeit» der Miniaturmalerei erstaunen durch ihr hohes künstlerisches Niveau und ihr handwerkliches Raffinement. Anders als im theatralisch überhöhten Porträt des Absolutismus sind hier erstmals realistisch und „modern“ erscheinende Menschen dargestellt - eine Galerie von Frauen, Männern und Kindern aus einer politisch bewegten und von Kriegen dominierten Zeit.

Miniaturen der Barockzeit

Ausstellung vom Oktober 2016 – 7. April 2020 im Bomann-Museum Celle
Das Zeitalter des Barock ist in der Miniaturmalerei eine wenig bekannte Epoche. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass aus dieser Zeit vergleichsweise wenige Werke existieren, denn das kleinformatige Bildnis war der gesellschaftlichen Oberschicht vorbehalten. Anders als in den darauffolgenden Epochen betonten die Künstler dieser Porträts vorrangig Stand, Reichtum und Überlegenheit des Modells. Dabei bedienten sie sich bisweilen einer Symbolik, die sich dem heutigen Betrachter nicht ohne weiteres erschließt.

Miniaturen aus der Zeit Marie Antoinettes

Ausstellung vom Oktober 2013 bis September 2016 im Bomann-Museum Celle
Sie gehört zu den glänzendsten Epochen der Miniaturmalerei: die Zeit des ausgehenden Ancien Régime. Durch die Entwicklung neuer Stile und Malweisen erhielt diese Kunstgattung eine faszinierende Frische. Nicht nur in stilistischer Hinsicht, sondern auch mit Blick auf die Herstellungstechniken ist die Zeit Marie Antoinettes, der Gemahlin Ludwigs XVI. von Frankreich, eine spannungsvolle. Die Ausstellung präsentiert die meisten bedeutenden Miniaturisten Frankreichs, das in Kunstfragen tonangebend war, und stellt diesen die Arbeiten einflussreiche Künstler anderer europäischer Länder an die Seite. Das Ende einer politischen Ära, Auflösung und Neubeginn ließen einen neuen Bildtypus entstehen, der geprägt ist von einem zunehmenden Realismus.

Miniaturen des Rokoko

Ausstellung vom September 2008 bis Dezember 2012 im Bomann-Museum in Celle

Die Bildnisminiatur des Rokoko war eine elegante Inszenierung, in der Anmut und Zartheit dominierten. Mit 177 Werken ermöglichte die Tansey Miniatures Foundation erstmals einen umfassenden Einblick in die Miniaturmalerei dieser Zeit.

Die individuellen Gesichtszüge treten neben der Darstellung eines schönen Ideals, kostbaren Kleidern und theatralischen Kulissen zurück. In den Damenbildnissen wird kokettiert, mit Fächern, Masken und Schleiern raffiniert ver- und enthüllt. Hier zeigen sich Damen inmitten von realem oder erträumtem Luxus, dort fliehen sie in eine imaginäre Welt, in der sie sich als Schäferinnen, Musikantinnen oder Göttinnen verkleiden. Manches Porträt enthält zudem eine versteckte Botschaft für den Adressaten der Miniatur. Etliche der dargestellten Personen stellen Mitglieder regierender Familien dar. Dadurch entsteht ein faszinierendes Panorama der Menschen, die auf mehr oder weniger einschneidende Weise die Geschichte Europas beeinflusst und mitbestimmt haben.

Miniaturen der Revolutionszeit

Ausstellung vom April 2005 bis August 2008 im Bomann-Museum in Celle
Zwischen 1789 und 1799 entstanden Miniaturporträts, die lebendig und individuell Menschen in einer turbulenten Übergangszeit zeigen. 169 Werke aus den Jahren der Französischen Revolution beleuchteten erstmals eine Epoche, die der Bildnisminiatur neue Impulse und eine neue Ausrichtung gab.

Die dritte Ausstellung aus der Sammlung Tansey war den politisch bewegten Jahren zwischen 1789 und 1799 gewidmet. In dieser Zeit entstanden auffallend viele Miniaturbildnisse, denn gerade die unsicheren äußeren Verhältnisse weckten den Wunsch nach kleinen transportablen und persönlichen Porträts. Die starke Nachfrage ließ Miniaturisten produktiv und ungemein erfindungsreich agieren.

Miniaturen des 19. Jahrhunderts

Ausstellung vom Oktober 2002 bis März 2004 im Bomann-Museum in Celle

Empire und Biedermeierzeit zählen zu den glänzendsten Epochen der Miniaturmalerei. Die Tansey Miniatures Foundation gab mit 135 Werken aus ihrer Sammlung erstmals einen umfassenden Einblick in diese bisher wenig beachtete Zeit.
Im 19. Jahrhundert erreichte die Miniaturmalerei ihre höchste technische Perfektion. Immer mehr Künstler widmeten sich dieser Porträtgattung und verfeinerten ihre Herstellungstechniken. Fast ausnahmslos wurde nun auf dünnen Elfenbeinblättern gemalt, das sich für die Wiedergabe von Gesichtern und Händen vorzüglich eignete. Den heutigen Betrachter spricht besonders die Unmittelbarkeit der Porträtierten an. Die Kreation einer Phantasiewelt, wie sie im 18. Jahrhundert häufig gesucht worden war, trat zu Gunsten einer zunehmend „realistischen“ — oft auch theatralischen — Bildsprache zurück.
Das umfassende Katalogbuch stellt alle Werke ausführlich vor und widmet sich in weiterführenden Aufsätzen den herausragenden Miniaturisten Augustin und Isabey sowie den Wiener Miniaturmalern um Daffinger.

Lieblingsstücke von Lieselotte Tansey

Ausstellung vom Juni 2000 – September 2002 im Bomann-Museum in Celle
Lieblingsstücke des Sammlerehepaars Tansey standen im Mittelpunkt der ersten Präsentation, die mit rund 150 Miniaturen die Sammlung erstmals der Öffentlichkeit vorstellte.

Individuelle Geschmacksvorlieben zum einen, zum anderen aber auch die Breite und Qualität der Sammlung wurden anhand der Auswahl deutlich. Der französischen Porträtminiatur des 18. Jahrhunderts mit ihren besonders anmutigen und stimmungsvollen Bildnissen ist ein Schwerpunkt gewidmet. Doch zugleich sind diesen „Lieblingsstücken“ so viele weitere Werke an die Seite gestellt, dass die Sammlung einen Einblick in die europäische Miniaturmalerei mit ihrer Blüte im 18. und frühen 19. Jahrhundert ermöglicht: Viele bedeutende Künstler, Länder, Schulen sowie Malstile sind vertreten.