Regieren, Herrschen und Rechtsstaatlichkeit um 1700
Die Thronfolge der Welfen in Großbritannien wurde möglich, da in England ein anderes Verständnis von Staat und Recht herrschte als im übrigen Europa.
In der ganzen Frühen Neuzeit beschäftigten sich zahlreiche Menschen mit der Frage, wie ein Staat am besten zu regieren sei. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei immer die Frage nach dem Wohlergehen der Menschen.
Während sich auf der Insel die Vorstellung durchsetze, dass alle, auch der Monarch und der Adel, dem Gesetz unterworfen seien, ging man andernorts vom Gottesgnadentum des Herrschers aus, der damit über dem Recht stehe.
In England vertrat Thomas Hobbes die Ansicht, dass nur ein starker Herrscher die Macht habe, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. John Locke stellte im Gegensatz dazu die Freiheit der Menschen dem uneingeschränkt herrschenden Monarchen gegenüber und trat für das Recht des Gesetzes ein.
Durchgesetzt hat sich letztendlich der Rechtsstaat, der allen Bürgern gleiche Rechte und Gleichheit vor dem Gesetzt gewährt.
© Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel |
Thomas Hobbes
Thomas Hobbes: Leviathan, 1651
© National Portrait Gallery London |
London John Locke
John Locke: Two Treatises Of Government, 1698
Die Bestandteile der Ausstellung
1. Der Aufstieg des Hauses Braunschweig-Lüneburg im 17. Jahrhundert
3. Die Bedeutung der Celler Residenz für die Thronfolge der Welfen in England