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Eberhard Schlotter entdeckt Boccaccio

26.07.2015 – 03.04.2016 - verlängert bis Mitte Mai

Mehr Lust!

Ein Meisterwerk der erotischen Weltliteratur wird sichtbar in 100 feinsinnigen Grafiken: Eberhard Schlotter hat sich das berühmt-berüchtigte Novellenwerk Dekameron des Florentiners Giovanni Boccaccio vorgenommen, um dem sinnlich-amüsanten, aber auch politisch-provokanten Charakter dieses mittelalterlichen Textes nachzuspüren.

Eberhard Schlotter entdeckt Boccaccio

Das Dekameron („Zehn-Tage-Werk“) berichtet von zehn jungen Adeligen im 14. Jahrhundert, die aus dem pestverseuchten Florenz fliehen, um abseits des Massensterbens ihre Lebensfreude zu bewahren. Im ländlichen Exil erzählen sie einander Geschichten über Liebe und Laster, Lust und Leid. So kommen 100 Novellen zustande, in denen scharfe Gesellschaftskritik und frivole Fantasien unterhaltsam ineinandergreifen.

Boccaccios Werk hat begeistert und empört. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Buch mit Vergnügen gelesen aber auch verboten und verbrannt. Es wurde zum Vorbild für viele spätere Novellensammlungen und liefert bis heute opulenten Stoff für künstlerische Auseinandersetzungen. Auch Eberhard Schlotter konnte sich der Faszination dieses Werks nicht entziehen. Die fast 700 Jahre alten Geschichten inspirierten ihn 1978 zu einer besonderen Grafikserie. Lesend und skizzierend arbeitete er sich durch das Werk und kommentierte jede Novelle mit einer spontanen Illustration.

Erstmals präsentiert nun die Eberhard Schlotter Stiftung alle 100 Radierungen des Mappenwerks Dekameron. In der Ausstellung verknüpft sich die literarische Erzählkunst Boccaccios mit der grafischen Erzählkunst Eberhard Schlotters als ein dichter Bilderbogen.

Tag 4_Blat 8_Eberhard Schlotter_Dekameron_Radierung_1978