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Stillleben von Eberhard Schlotter

17.05. – 03.01.2010

Zwischen den Dingen.

Das Stillleben ist eine spannungsreiche Bildgattung, die bereits Künstler unterschiedlicher Epochen reizte. Schon im Altertum war die Darstellung leb- und regloser Dinge aus der Natur oder dem Alltag des Menschen beliebter Bildgegenstand. Auch Eberhard Schlotter ist zeitlebens fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten dieses Genres.

EBERHARD SCHLOTTER Playa Granadella, 1971, Öl auf Leinwand Begegnen uns aus seiner Akademiezeit während der NS-Diktatur noch konventionell gemalte Blumenstillleben, so zeigt sich in seinen Arbeiten der Nachkriegszeit eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Formenreichtum der Klassischen Moderne. Ab den 1950er Jahren entfaltet Eberhard Schlotter mehr und mehr seine ganz persönliche Symbolsprache. Früchte, Muscheln, Flaschen, Vasen und rostige Dosen treten dem Betrachter wie auf einer Theaterbühne entgegen. Auf leeren Plätzen und an verlassenen Stränden ereignen sich rätselhafte Metamorphosen, Schatten scheinen sich zu verselbständigen und lassen eine magische Bildwelt entstehen. Dabei ist der Übergang vom Stillleben zur Landschaftsdarstellung häufig fließend. Schlotters Bilder sind mehrdeutig lesbare Kompositionen, in denen ein spannungsgeladenes Spiel mit Raum und Fläche, mit Nähe und Ferne, mit Illusion und Desillusion stattfindet. Ein Hauptthema für Schlotter ist die Vergänglichkeit alles Irdischen. Er führt den Betrachter damit inhaltlich zurück in die künstlerische Epoche des Barock, in der das Stillleben als eigenständige Bildgattung eine Blütezeit erlebte.
Die Ausstellung präsentiert Gemälde, Aquarelle und Graphiken aus sechs Jahrzehnten und zeigt die große stilistische und motivische Variationsbreite des Oeuvres von Eberhard Schlotter vor dem Hintergrund seiner künstlerischen Entwicklung.